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 Sehnenschaden ausheilen ohne Boxenruhe?

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Ü B E R S I C H T    
LAnnes92 Erstellt am: 17.10.2024 : 15:25:09 Uhr
Hallo zusammen

An alle mit Erfahrungen (gerne aus erster Hand ) mit Sehnenschäden.

Wie lief die Therapie / Behandlung / Heilung bei euch ab.
Hat jemand die Heilung OHNE strikte Boxenruhe in Angriff genommen? Mit Erfolg?

Mein 18-jähriger Hafi hat direkt unter dem Karpalgelenk in der oberflächlichen Beugesehne einen 'leichten Sehnenriss' (gemäss TA). Man sieht im schwarzen Fleck beim Ultraschall immer noch leichte Fasern, was deutlich besser ist, als ein reiner, tief schwarzer Fleck, weil gewisse Fasern noch da sind.

Jedenfalls,..
Mein Hafi musste letzten Winter aufgrund einer Hufrehe in eine Box mit erst strikter Boxenruhe und anschliessend ganz wenig Bewegung, etc,..
Er hat es überhaupt nicht vertragen. Er war von A-Z ein anderes Pferd, verhaltensmässig nicht wirklich wieder zu erkennen. Er wurde erst wieder "der Alte" als er in die Gruppe durfte und wieder beschäftigt wurde.

Ich hab mir damals gesagt, dass es für ihn keine monate lange Boxenruhe mehr geben wird,... und kaum haben wir die Hufrehe durch, stehen wir mit einem Sehenschaden da.

Es nimmt mich daher wunder - wer hat sein Pferd mit Sehnenschaden allenfalls auch in der Gruppe belassen? Mit Erfolg?

Er verhält sich in der Gruppe sehr ruhig und da er ranghoch ist, wird er nicht gejagt. Aber natürlich läuft er mehr, als in einer Box.
D I E    18   L E T Z T E N    A N T W O R T E N    (Neue zuerst)
Comtessa22 Erstellt am: 05.01.2025 : 07:45:04 Uhr
Mein Pferd hatte nach der Sehnenverletzung 7 Tage Boxenruhe (Auslauf war offen). Danach bereits 5 min Schritt, dann jede Woche um 5 min verlängert. Dies über gut 6 Monate hinweg. Dazwischen immer wieder TA Kontrollen. Nach 6 Monaten 1 Std Schritt, danach langsam im Trab aufgebaut.
LAnnes92 Erstellt am: 07.11.2024 : 11:14:24 Uhr
Zitat:
Original erstellt von: Lusi

Zitat:
Original erstellt von: LAnnes92



Sei dir einfach bewusst, dass Steigungen und andere Gefälle wirklich keine Hilfe sind beim Heilungsprozess, also sehr viele Monate nicht. Ich wäre da sehr vorsichtig mit dem Aktivstall..


Ja, es dürfte kein Stall sein, der viele Steigungen etc. hat.
Ich suche daher wohl sowieso die nicht vorhandene Nadel im Heuhaufen

Im aktuellen Stall hat der Offenstall auch zwei Ebenen, die er teilweise hoch und wieder runter geht. Also nicht ideal,..... aber so wie der Stall konzipiert ist, sind die Pferde nicht dazu animiert, sehr oft hin und her zu gehen.
...und, dieser Fakt lässt sich so schnell nicht lösen - ob ich will oder nicht (bzw. eben - in die Box stelle ich ihn nicht mehr )
Lusi Erstellt am: 24.10.2024 : 11:20:24 Uhr
Zitat:
Original erstellt von: LAnnes92



Sei dir einfach bewusst, dass Steigungen und andere Gefälle wirklich keine Hilfe sind beim Heilungsprozess, also sehr viele Monate nicht. Ich wäre da sehr vorsichtig mit dem Aktivstall..
Lusi Erstellt am: 24.10.2024 : 11:19:09 Uhr
Zu Beginn kühlen, später im Wechsel kühlen und wärmen, aber halt nur, wenn ich Zeit habe. Ich denke, es wirkt etwas, aber man soll das nicht überschätzen. Es braucht Zeit. Ob meiner je wieder mehr als Schritt gehen darf - ich glaub nicht mehr daran.
Ebony Erstellt am: 24.10.2024 : 10:55:28 Uhr
Habe vor und nach der Bewegung am Anfang 10 min mit kalt Wassser gekühlt. Und danach BOT Gamaschen angezogen über Nacht und wir hatten auch noch eine Therapie mit Blutegeln.
Obs was genützt hat ist schwer zu sagen, aber es hat sicher nicht geschadet
MissPegasus Erstellt am: 22.10.2024 : 16:43:10 Uhr
hatte auch eine Stute mit Sehnenschaden und sie in der Gruppe gelassen - wir hatten mal ein anderes Pferd aus der Gruppe separiert und der ist eher 6 Wochen im Kreis gerannt, das hätte ich meiner Stute auch zugetraut und deshalb hab ich sie lieber in der Gruppe gelassen...

zusätzlich zu einfach mal einer längeren Reitpause, ich habe mit der Zeit sehr viel Schritt geführt, haben wir die Massagegun und wenn ich den Laser ausleihen konnte mit dem Laser behandelt - und teils mit TRM Staysound eingepackt zum kühlen...

sie läuft wieder 110cm Springen und im Gelände über jede noch so holprige Galopppiste problemlos, ist aber auch ein paar Jahre her.

Alles Gute deinem Pferdchen und dir!
Karima Erstellt am: 22.10.2024 : 14:08:30 Uhr
Ich denke das aller allerwichtigste: Genug Zeit geben! Man kann, muss aber nicht "unterstützen" mit zusätzlichen Therapien.
Nicky XI Erstellt am: 22.10.2024 : 13:59:29 Uhr
Ich habe sehr lange jeweils kurz vor dem Reiten die Beine gekühlt und dann nach dem Reiten ca. 10 Minuten gekühlt. Es schadet ja nicht und geht einfach.
Nach anstrengenden Ritten mache ich dies immer noch.
Sonst habe ich nichts gemacht.
breath_of_the_wild Erstellt am: 21.10.2024 : 20:48:18 Uhr
Wegen der Schwellung haben wir Blutegel eingesetzt. Danach gab es regelmässig behandlungen von Physio und Osteo. (Lasertherapie, Faszienbehandlung, Lymphdrinage und Stromtherapie).
Die Schrittdauer wurde Wöchentlich um einige Minuten gesteigert bis 1h erreicht war, danach auch wieder etwas trab eingebaut und auch sehr langsam wieder an tiefen Boden (Sand) gewöhnt.
LAnnes92 Erstellt am: 21.10.2024 : 15:58:53 Uhr
Danke vielmals für eure Antworten. Das stimmt mich zuversichtlich

Habt ihr / wie lange habt ihr zusätzlich "behandelt"?
z.B. das Kühlen des Beines und evtl. weitere Versuche? Gibt ja vieles,.. Laserterapie, Magnetbandagen, etc. etc..
Lusi Erstellt am: 21.10.2024 : 15:49:56 Uhr
Meine Erfahrung: in der Gruppe lassen. Es dauert einfach etwas länger. Aber was solls. Ich bin auch immer Schrittreiten gegangen, halt viele Monate. Wir laborieren am 3. Sehnenschaden von drei Beinen. Morgen ist Ultraschall, obs ächt mal wieder aufwärts geht.
breath_of_the_wild Erstellt am: 21.10.2024 : 11:34:52 Uhr
Einen Sehnenschaden in der Box zu kurieren gilt eigentlich als überholt. Ganz nach dem Motto was in Bewegung heilt, hält auch in Bewegung. Weide und oder Bewegungsstall sind gute Wege um dem Pferd das zu ermöglichen. Es gibt auch entsprechende Gruppen in Facebook wo man sich wirklich gut austauschen kann.
Gute Besserung deinem Pferd.
Ebony Erstellt am: 18.10.2024 : 15:02:34 Uhr
Meine hatte auch einen Sehnenschaden (wobei wir nicht abgeklärt haben wie schlimm er war, TA meinte egal ob ichs weiss die Behandlung sei die gleiche), weiss jetzt nicht mehr wie alt sie war. Sie hatte Auslaufboxe und durfte auf die Allwetter Padocks da sie von sich aus selten mal herum rannte. Und ich bin jeden Tag mit ihr Schritt gelaufen gerade aus und auf Beton. Halt Zeitlich beschränkt am Anfang.
Kam gut so.
Bolle Erstellt am: 18.10.2024 : 06:42:44 Uhr
Meine Stute hatte mit 19 einen Sehnenschaden hinten entweder zurch einen Schlag oder selber irgendwo degegen geschlagen. Daher es war nur ein Loch und das restliche Sehnengewebe einwandfrei, was doch gute Voraussetzungen sind.
Wurde nach Absprache TA und ZH (war Genipin spritzen) im Offenstall belassen, da Winter und Weide stundenweise offen, durfte sie einfach da nicht mit und wurde drinnen behalten. Nach 5 Monaten dann auch mit 24h geöffneter Weide und nach 6 Monaten ging sie auf die Alp, nach dem Motto " wenn es dort hält, dann hält es". Sehne ist einwandfrei verheilt und nach ca 10 Monaten bin ich wieder alle GGA geritten.
Zusätzlich BoT Gamaschen getragen und Konstruktor von Weyrauch gefüttert.
Nicky XI Erstellt am: 17.10.2024 : 20:13:59 Uhr
Ich habe meinen (dazumals 15 jährig) in der Gruppe belassen. Zum Glück haben sie die Winterweide dann für 2 Monate geschlossen, denn dort hat er sich den Schaden wahrscheinlich auch geholt. Und auch so hatte ich ein Pferd, welches mit dem langsamen Aufbau (nur Schritt im Gelände) überhaupt nicht gut zurecht kam. Ich glaube mit Boxenruhe wäre es ziemlich gefährlich geworden...
Er war in der Gruppe nie sehr ruhig, rannte mal von einer Seite auf die andere, aber es verheilte trotzdem relativ gut und ist nun seit ca. 4 Jahren wieder stabil.
jacks Erstellt am: 17.10.2024 : 20:10:25 Uhr
Ich hatte bei meiner Stute letztes Jahr eine Sehnenverletzung durch ein Messer. Ist wahrscheinlich eine andere Verletzung als bei deinem Pferd.
Ich habe sie von Anfang an im Offenstall (mit Weidegang) und in der bestehenden Gruppe gelassen. War überhaupt kein Problem. Ich bin auch mit ihr an der Hand spazieren gegangen und habe später einen Aufbau vom Boden aus gemacht. Hab nur Vitamin C und Gelatine von Marstall extra zugefüttert. Nach gut einem halben Jahr konnte ich wieder mit Schrittreiten anfangen. Durch die Bewegung war sie viel ausgeglichener als wenn ich sie in eine Box gestellt hätte. Das Ganze war übrigens mit der TA abgesprochen.
Heute ist sie ganz normal reitbar.
Viel Glück für die Heilung!
LAnnes92 Erstellt am: 17.10.2024 : 17:40:21 Uhr
Zitat:
Original erstellt von: Karima


Ich weiss halt nicht wie sich eine ganzjährige Weidehaltung mit der Hufrehe vereinbaren lässt, noch ob es für dich eine Option ist ihn einfach in der Gruppe (sofern wirklich genug Platz und Auslauf ist, aber ist halt einfach nicht das gleiche) zu belassen, aber dafür wirklich 12 Monate nichts machen.


Danke für deine Antwort!
Wenn es Verhaltens-technisch geht (er bleibt brav und ruhig in der jetzigen Gruppe,.. keine Spinnereien) würde ich ihn gerne in der Gruppe lassen, einfach, damit er nicht schon wieder umziehen muss. Hufrehe-bedingt hatten wir bereits einen Stallwechsel. Plus könnte ich ihn so in meiner Nähe behalten und fast täglich sehen.

Sollte dies nicht klappen, hab ich schon im Hinterkopf, ihn in einen sehr grossen Aktivstall zu geben,... mit mehr Platz und je nach Möglichkeit eingeschränkter Weidezeit. Eine lange Weideauszeit schwirrt mir schon auch im Kopf herum, aber da hab ich aufgrund der Rehe schon meine Bedenken.
Karima Erstellt am: 17.10.2024 : 16:46:33 Uhr
Generell haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht bei Sehnenschäden mit nichts machen und 12 Monate auf die Weide stellen. Und zwar grosse Weiden, im Ausland, wo sie ganzjährig draussen wohnen auf mehreren Hektaren in der Gruppe. Wir schallen sie nicht, sondern lassen sie wirklich komplett Pferd sein. Nach einem Jahr dann Kontrolle mit Ultraschall und langsamer Aufbau.

Als (Spitzen)Sportpferd ist die Karriere zuende, aber als Freizeitpferd nachher problemlos gelaufen.

Ich weiss halt nicht wie sich eine ganzjährige Weidehaltung mit der Hufrehe vereinbaren lässt, noch ob es für dich eine Option ist ihn einfach in der Gruppe (sofern wirklich genug Platz und Auslauf ist, aber ist halt einfach nicht das gleiche) zu belassen, aber dafür wirklich 12 Monate nichts machen.

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